Blogger als gesponsorte Produkttester

Dieses Blog ist völlig werbefrei. Trotzdem fand ich es sehr interessant, als eine Firma, bei der ich sporadischer, aber zufriedener Kunde bin, in ihrem Newsletter anbot, Produkttester zu werden. Speziell Blogger oder sonstige Multiplikatoren wurden angesprochen, ein Produkt zu testen und dieses dann auf dem Blog oder in sozialen Netzwerken zu besprechen.

Vorläufig einmal abgesehen von den rechtlichen Implikationen, wenn ein Blog von irgendjemandem wegen irgendwelcher in irgendeiner Form lukrativer Beiträge als "kommerziell" angesehen wird, habe ich der Firma zurückgeschrieben, daß mich so etwas durchaus interessieren könnte. Immerhin bin ich bisher von dieser Firma noch nicht enttäuscht worden. Und außerdem ist diese Seite ja neben dem Schönen und dem Guten schließlich auch dem Baren gewidmet.

Dir Firma schlug mir nun folgendes vor: 
Ich bekomme einen Gutschein über einen gewissen Betrag und kann mir unter Anrechnung dieses Gutscheins ein Produkt aus einer bestimten Produktgruppe aus dem Onlineshop bestellen - teurer als der Gutschein geht natürlich auch, dann wird der Gutschein angerechnet. 
Meine Gegenleistung solte darin bestehen, daß ich den Onlineshop und das Produkt im Hinblick auf Qualität und Verkaufs- und Versandabwicklung prüfe. Dann sollte ich einen Link auf die Produktgruppe im Onlineangebot der Firma setzen und natürlich einen Testbericht auf meinem Blog veröffentlichen. Man scheue sich selbstverständlich nicht vor Kritik und ich solle bitte auf den üblichen sozialen Netzwerken für meinen Beitrag werben und meine Kontakte auf die Firma hinweisen. 


 Wie gesagt, schon die Sache mit dem Link kann ja ein wenig problematisch werden. 

Diesen Testbericht sollte ich aber bitteschön "zur Voransicht" an die Firma senden. "Anschließend", so teilt man mir mit, könne ich den Test veröffentlichen.

Ich bin ja weit davon entfernt, mich als Journalist zu bezeichnen, trotzdem beharre ich auf der Freiheit des Worts: Warum betreibt man denn ein Blog? Sicherlich nicht, daß man untertänigst Textvorschläge irgendjemandem zusendet, der einem dann huldvoll erlaubt, die Texte auch zu veröffentlichen.Sondern doch viel eher, um genau das zu schreiben, was einem durch den Kopf geht. Schließlich ist das MEIN Blog. Steht doch auch da. 
Mein Blog gehört MIR.

Versuch macht kluch.
Auf diese Weise mit mir nicht.
Mit dieser Begründung abgelehnt.

Was mir auch nicht gefällt, ist die Sache mit dem Gutscheincode, der die Testaufträge eindeutig indentifizierbar macht und der Qualitätssicherung eine Ausnahmebehandlung ermöglicht. Das könnte doch das Ergebnis eines ernstgemeinten Test durchaus ein wenig verwässern.

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