... und tschüß ...

Tja, da werben die im Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken zusammengeschlossenen lokalen Genossenschaftsbanken sinngemäß mit folgendem Spruch: 

Unser Leitgedanke lautet deshalb nicht "Wir müssen reden" sondern "Wir wollen zuhören".
Nur die hiesige scheint diese Werbeaussage, die man auch am hiesigen Geldautomaten lesen kann, nicht zu beherzigen. 
Denn die fragt gar nicht, was der Kunde (und Anteilseigner) will. Das erleichtert das Leben ungemein, denn dann muß sie auch nicht zuhören. 
Die muß nichtmal reden - nein, die schickt Ihren Kunden (und Anteilseignern) einfach einen Brief, in dem sie grade mal so eine Preiserhöhung von mehr als 220% ohne eine Verbesserung der Leistung verkündet. Peinlich, daß der Vorstandsvorsitzende dieses genossenschaftlichen Instituts es nicht einmal für nötig hält, diesen wichtigen Brief mit dieser horrenden Preiserhöhung selber zu unterschreiben - nein, das müssen ein Prokurist und der Filialleiter dem Kunden (und Anteilseigner) klarmachen. "Kommunikative Defizite" oder "fehlendes Rückgrat"?

Die Frage, ob der Kunde (und Anteilseigner) die vielen Möglichkeiten, die die Bank einem anbietet, überhaupt nutzen WILL, wird gar nicht gestellt. Es wird einfach so getan, als würde er das tun. Auch bei Kunden (und Anteilseignern), die damals[tm] ganz bewußt ein "No-frills"-Konto namens VR-GiroDirekt eröffnet hatten und die auch heute noch gar nichts anderes wollen und benötigen. Nein, man schert einfach alle Kunden (und Anteilseigner) über einen Kamm und schert sich einen feuchten Kehricht um deren wirkliche Interessen. 

Wir wollen halt nicht zuhören


Und das, obwohl doch schon 2013 selbst das fiducia-Magazin für Bankvorstände  lehrt, daß das Zuhören und das Eingehen auf die Wünsche und Anforderungen des Kunden geradezu das A&O im Umgang mit dem "mächtigen" Kunden ist! 

Aber - so das freundliche Angebot: Man habe ja die kundenfreundliche Möglichkeit, das Girokonto kurzfristig oder sogar fristlos zum 31.12.2017 zu kündigen.  

Nun, es gibt heutzutage Anbieter, bei denen so ein Kontowechsel gar kein Problem mehr darstellt - das geht sozusagen alles über Nacht und automatisch. Alle notwendigen Kontakte werden ermittelt und nach Bestätigung durch den Neukunden informiert und mit ganz geringem Vorlauf ist so ein Kontowechsel heutzutage über die Bühne gebracht. 
Es ist also gar kein Problem mehr, das freundliche Angebot anzunehmen - vielleicht ist die Führung unserer hiesigen Bank ja tatsächlich überzeugt davon, daß ein paar Wochen Vorlauf nicht ausreichen und die Kunden (und Anteilseigner) daher eine Preiserhöhung um mehr als 220% einfach so hinnehmen. 
Mag das daran liegen, daß der verbundinterne Dienstleister möglicherweise nicht so schlagkräftig ist wie andere FinTech-Anbieter? Dieser verbundinterne Anbieter hat es ja bisher nicht einmal geschafft, eine sichere App für die Windows-Umgebung bereitzustellen, wo doch eine Redensart besagt, daß der Browser dem Feind gehört ...

fair? naja
Nun gut, langer Rede, kurzer Sinn: Liebe Genossen, da habt Ihr einen langjährigen Kunden (und Genossen) derart verprellt, daß er Euer freundliches Angebot zur kurzfristigen Kündigung gerne annimmt - weil er sich nicht als Kunde und Anteilseigner wertgeschätzt fühlt. Eine Preiserhöhung um mehr als 227% ist das Wort "fair", mit dem für das VR-Giro-Plus geworben wird, nicht wert. 
Der neue Anbieter freut sich sicherlich.


Dafür bekommt man aber auch für jeden Kleingewinn beim Gewinnsparen eine Gewinnbenachrichtigung zugeschickt, die regelmäßig bereits wenige Tage nach dem Gewinn per Post eintrudelt ... statt die Kunden (und Anteilseigner) mit einer Preiserhöhung um mehr als 220% zu belasten und zu belästigen, sollte man vielleicht lieber mal an den internen Prozessen arbeiten. 


... und tschüß ... das freundliche Angebot war dann einfach zu verlockend.


PS: Erschreckend ist, daß (mutmaßlich, denn man weiß es beim besten Willen nicht) auf ein Schreiben an den Vorstand ein Brief zurückkommt, der nur meine Adresse, aber sonst keinerlei Anschreiben, keinerlei Text, keinen Bezug auf irgendwas, keine  Unterschrift, einfach gar nichts enthält - außer der Adresse ein leeres Blatt Bankbriefpapier. Nur der obige Flyer über das Kontomodell lag bei - von dem der Vorstand allerdings aus dem Anschreiben schon wußte, daß ich diesen Flyer schon kenne. 

Ja, was sind denn das für neue Sitten?
Geht man neuerdings so mit Kunden (und Anteilseignern) um? 

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